Dr. Martin Mühl - Angewandte Philosophie

Vortrag: Was heißt ‚Angewandte Philosophie‘?

Vortrag im Rahmen des „Philosophischen Salons Frankfurt“.

Offenbar gibt es große Unklarheiten darüber, wie philosophisches Wissen in Alltagsfragen praktisch weiterhelfen kann. Wie es hierfür angewendet werden kann, wird der Vortrag an Hand der philosophischen Gesprächsführung demonstrieren. Er soll zeigen, inwiefern Angewandte Philosophie auf einer methodischen Prüfung von Situationsdeutungen und Entscheidungen im privaten Leben wie in institutionellen Prozessen beruht.

Das große historische Modell für die Angewandte Philosophie findet sich in der philosophischen Gesprächsführung von Platons Sokrates. Nach der Antike verlor die Philosophie ihre Aufgabe, den Menschen in Lebensfragen Hilfestellung zu leisten, zunächst an die Religion und später an die Wissenschaften, insbesondere die Psychologie.

Heute scheint sich die Philosophie diese Aufgabe wieder vermehrt zuzutrauen. Angesichts wachsender Nachfrage aus der Öffentlichkeit, aber auch aufgrund von Entwicklungen in der philosophischen Theorie bietet das Fach wieder praktische Hilfen an in Form philosophischer Institute für persönliche oder auch Unternehmensberatung.

Die neue Präsenz der Philosophie in der Öffentlichkeit fällt durch populäre Einführungen, Fernsehsendungen und öffentliche Vorträge auf. Ob das bereits zeigt, wie die Philosophie praktische Hilfestellungen leisten kann, scheint fraglich. Auch warum die Philosophie kein Nachschlagewerk für die Lösungen akuter Probleme oder eine andere Art Psychologie sein kann, soll der Vortrag zeigen.

Der Vortrag fand statt im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Philosophischer Salon Frankfurt“ in der DENKBAR.

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Kongress der Deutschen Gesellschaft für systemische Pädagogik: „Keiner hat das Recht zu gehorchen“

Weitere Informationen: Workshop_DGSP

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Was heißt angewandte Philosophie?

Im Rahmen der Arbeitsgruppe Weitblick in Hofheim referierte der Philosoph Dr. Martin Mühl zur Frage: „Was heißt ‚Angewandte Philosophie‘?“

Die Philosophie ist vielen nur als akademisches Fach bekannt. Vorstellungen davon, dass man von ihr praktische Hilfe erhalten kann, sind wenig verbreitet und meistens recht unklar – im Unterschied zu den Wissenschaften wie Psychologie, Medizin, Pädagogik, Jura usw.

Der Vortrag und das anschließende Gespräch verdeutlichte, in welchen Fragen die Philosophie weiterhilft und wie sie dabei vorgeht. Es ging darum, warum viele der neuen populären Darstellungen der Philosophie weniger die praktische Seite der Philosophie vermitteln als in verständlicher Sprache das alte Bild der Philosophie eines theoretischen Fachs fortsetzen. Ein weiterer Punkt war, warum die Philosophie in ihren Anfängen in Lebensfragen beriet, dann lange Zeit nicht mehr und heute erneut Hilfestellungen anbietet und inwiefern das Fach damit eine neue Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft übernimmt.

(Pressemitteilung in der Frankfurter Rundschau und Hofheimer Zeitung vom 7.1.2014)

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Psychologisch-philosophische Gesprächsgruppe „Wer bin ich?“

Weitere Informationen: psychologisch-philosophische Gesprächsgruppe

 

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