Dr. Martin Mühl - Angewandte Philosophie

Philosophischer Gesprächskreis

Der philosophische Gesprächskreis soll vermitteln, welche Fragen die Philosophie klären kann und wie sie dafür verfährt. Die Gespräche des Kurses dienen daher nicht der Einführung in philosophische Literatur, auch wenn die Gespräche auf der Grundlage philosophischer Texte erfolgen.

Wenn man die Texte der Philosophie studiert, eignet man sich „Handwerkszeug“ des Fachs an. Man lernt Postitionen zu Fragen kennen wie „Was heißt es, etwas zu wissen?“. Man weiß damit aber noch nicht, was das Philosophische an diesem Wissen ist und was es von anderem Wissen unterscheidet, worin also seine spezielle Bedeutung liegt.

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Es gibt nicht so viele Texte, die zusammen mit ihrer theoretischen Erörterung einer speziellen Frage zugleich praktisch vor Augen führen, worin das philosophische Verfahren ihres Klärungsversuchs besteht. Wenn man daher durch das Studium philosophischer Text philosophisches Handwerkszeug kennen lernt, lernt man auf diesem Wege nur selten auch, das Werkzeug zu gebrauchen.

Die Praxis der Philosophie erfahrbar zu machen, darin liegt die besondere Aufgabe des Gesprächskreises. Auch hier lesen wir Texte, z. B. von Platon und Wittgenstein. Aber die Textauswahl und die Diskussion stellt in den Vordergrund, was es heißt, mit Hilfe der Philosophie eine Frage zu klären. Dabei sprechen wir notwendigerweise immer auch über inhaltliche Fragen, oft auch über Fragen aus dem Alltag.

Für wen ist der Kurs geeignet? Man muss keine philosophischen Vorkenntnisse mitbringen. Aber Vorkenntnisse stellen auch kein Hindernis dar; auch mit ihnen kann man profitieren. Aufgrund der Themenstellung ist beides vereinbar. Wichtig ist nur Neugierde am Thema und Hartnäckigkeit, es verstehen zu wollen. Nicht so gut geeignet ist der Kurs, wenn man schon alles weiß.

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Die Eule der Minerva beginnt
erst mit der einbrechenden
Dunkelheit ihren Flug.

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