Dr. Martin Mühl - Angewandte Philosophie

Sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen – geht das?

Antworten auf Sachfragen lassen sich erfragen oder nachlesen, die eigene Sicht auf die Dinge, der eigene Standpunkt, die eigene Entscheidung und der eigene Wille dagegen nicht. Das alles kann man nur selbst herausfinden. Man kann allerdings darüber sprechen, und oft gelingt die Selbstklärung im Gespräch besser als alleine. Die Angewandte Philosophie geht hierbei systematisch vor.

Die Philosophie ist meist als Sammlung von Theorien in Büchern bekannt. Die Theorien sind aber nur ihr Handwerkszeug. Zur Philosophie werden sie erst durch ihren praktischen Gebrauch. Das geschieht im persönlichen Gespräch oder in der gemeinschaftlichen Debatte. Die Anwendung des Handwerkszeugs besteht darin, die Theorien methodisch zu gebrauchen. Angewandte Philosophie ist diese Methode.

Wenn Sie philosophische Klärungshilfe suchen, brauchen Sie nichts von der Philosophie zu kennen, weder eine ihrer Theorien noch die Methode ihrer Anwendung. Dafür bin ich da. Ich leite Sie so, dass Sie selbst herausfinden, was die Unklarheit der Situation ausmacht, für die Sie eine Lösung suchen.

Die Angewandte Philosophie leitet zur Selbstklärung an, sie gibt keine Antworten. Die entscheidenden Schritte müssen von den Klärung Suchenden selbst vollzogen werden. Für diese Schritte kennt die Angewandte Philosophie die Methode.

Angewandte Philosophie ist keine Psychologie.

Die Möglichkeit, sich in einer philosophischen Praxis beraten zu lassen, wird manchmal mit der psychologischen Beratung verwechselt.

Der wichtigste Unterschied liegt darin, dass die philosophische Beratung mit ihren Klärungen im Denken freier macht, die psychologische Beratung dagegen im Umgang mit Gefühlen. Zudem versteht die Philosophie ihre Beratung als Verständniserweiterung, die Psychologie dagegen überwiegend als Therapie einer Krankheit.